Das neue Bürogebäude der Stromrebellen in Schönau zeichnet sich aus durch ein einfaches Konstruktionsprinzip, das Haustechnik, Statik, Gestaltung und Baustoffe miteinander verknüpft. Durch konsequente Planung am 3D-Modell wurde ein überzeugendes Ergebnis erzielt.
Bauherr: | EWS Schönau |
Architektur: | Harter + Kanzler, Freiburg |
Zimmerei: | Holzbau Amann, Weilheim |
Baujahr: | 2020 |
Unsere Leistung: | Tragwerksplanung |
Das Gebäude ist ein 3‑geschossiger Holzbau auf EG und UG aus Stahlbeton. Die beiden Erschließungskerne sind bis ins OG geführt und übernehmen die hohen Aussteifunglasten aus Erdbeben in der Erdbebenzone 2. Der Veranstaltungsraum im Erdgeschoss wird von einer Stahlbeton-Rippendecke überspannt, der Holzbau steht direkt auf dieser Decke. Im Entwurf haben wir das den "Stahlbeton-Tisch" genannt.
Die Holzkonstruktion ist ein dreigeschossiger "Holzbau-Tisch" aus Brettsperrholzplatten auf Stützen und Wänden. Auf den Tischplatten liegen Lignotrend-Deckenelemente. Durch diese Konstruktion in zwei Ebenen können die Installationen einfach in den Flurbereich auf der Decke verlegt werden und ohne Höhenversprung verzogen werden.
Die "Tischplatten" übernehmen auch die Hauptlasten im Erdbebenfall und tragen die horizontalen Lasten in die beiden Stahlbetonkerne weiter. Deshalb mussten die Platten am Stück geliefert werden, was einen Sondertransport erforderlich machte.
Die Stahltreppen aus Flachstahlbrüstungen und ‑stufen sind ein statisch komplexes Tragwerk, weil die Brüstungen ausbeulen können. Es konnte nachgewiesen werden, dass die gefalteten Stufen die Versteifung maßgeblich übernehmen.